Kürzlich habe ich mit meinem Vater über seinen Beruf als Fliesenleger gesprochen. Eine handwerkliche Arbeit, die auf den ersten Blick für wenige Menschen interessant scheint.
Mein Vater war fest davon überzeugt, dass ein Corporate Blog in seinem Unternehmen völlig verschwendet wäre. Worüber sollte man schon schreiben?
Die einzigen Menschen, die Interesse daran haben könnten, wie man 2×2 Meter große Fliesen in Fischgrätenoptik verlegt, seien andere Fliesenleger.
Er hat sich noch nie so geirrt. Die Zielgruppe ist viel größer.
Absolut jeder, der in seinem Haus oder seiner Wohnung den Boden neu machen möchte, gehört zur Zielgruppe. Das Keyword „Fliesen selbst verlegen“ wird in Deutschland etwa 100 bis 1000 mal monatlich gesucht.
Die perfekte Anzahl an Suchanfragen für einen neuen Blogartikel, der genau auf dieses Keyword ausgerichtet ist.
Und das Beste daran: Da die meisten Unternehmen in dieser Branche eine solche Einstellung haben, ist die Konkurrenz online sehr gering. Klar, Google spuckt als erstes Allrounder wie Obi.de, heimwerker.de und toom.de aus – aber Menschen bevorzugen immer Unternehmen, die sich auf eine Sache spezialisieren.
Da mein Vater nicht Inhaber des Unternehmens ist, kann ich es ihm leider nicht beweisen. Und so wird eine menge Potential verschwendet.
Bist du auch der Meinung, dass deine Branche für einen Corporate Blog ungeeignet ist? Glaubst du, Online Marketing könnte sich als riesige Zeitverschwendung herausstellen?
Ich überzeuge dich vom Gegenteil.


Warum deine Branche einen Corporate Blog braucht
Ein Unternehmensblog hat viele Vorteile, die ich in einem anderen Beitrag bereits erklärt habe.
Doch heute will ich dir zeigen, warum fast jede Branche einen Corporate Blog braucht.
Ich habe 3 Fragen für dich. Wenn du auch nur eine davon mit Ja beantworten kannst, solltest du auch in deiner Branche in einen Corporate Blog investieren.
1. Kannst du deinen Kunden Tipps geben, die sie selbst anwenden können?
Natürlich bist du der Experte und deine Kunden wären besser dran, wenn Sie dein Produkt kaufen oder deinen Service in Anspruch nehmen. Aber kannst du ihnen zusätzlichen Mehrwert liefern?
Nehmen wir an, du hast ein Unternehmen in der Personalvermittlung. Deine Kunden sind also Firmen, die Hilfe bei der Rekrutierung brauchen. Natürlich täten Sie gut daran, deinen Service zu buchen und einen passenden Mitarbeiter zu finden.
Doch du kannst deine Expertise unter Beweis stellen, indem du auf deinem Corporate Blog diverse Tipps fürs Recruiting gibst. Worauf sollte man bei Bewerbern achten? Welches Gehalt ist für welche Positionen angemessen? Wie können Unternehmen ihr Employer Branding verbessern?



2. Ist die Konkurrenz für dein Haupt-Keyword niedrig?
Du hast in meinem Fliesenlegerbeispiel schon gesehen, welche Chancen ein solcher Blog haben würde. Einfach, weil die Konkurrenz auf den ersten Blick niedrig zu sein scheint. Und der erste Blick ist entscheidend!
Diese Frage wirst du wahrscheinlich trotzdem mit einem Nein beantworten, weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass Google bereits einen guten Treffer für dein Keyword findet. Trotzdem kommt es nicht nur auf dieses eine Keyword an. Der gesamte Blog zählt!
Wenn der Blog eines Konkurrenten also nur wenige Artikel hat oder nur unregelmäßig neue Inhalte veröffentlicht werden, stehen die Chancen gut, dass du ihn mit deinem eigenen Blog überholen kannst.
Wenn du es richtig machst.
Schließlich willst du kein erfolgreicher Blogger sein. Dein Ziel ist es, durch Corporate Blogging als Marketingmittel schneller bei Google gefunden zu werden und dadurch mehr Kunden zu begeistern.
Wenn du diese Frage aber mit Ja beantworten kannst – perfekt! Dann hast du die verantwortungsvolle Aufgabe, diese Marktlücke zu bedienen und die Internetgemeinde endlich mit wertvollen Inhalten zu füttern.
Du wirst dich wundern, wie viele Besucher dein Corporate Blog schon nach wenigen Wochen haben wird. Sie werden deine Worte aufsaugen wie ein Zewa!
3. Kannst du auch im B2C wertvolle Inhalte liefern?
Sowohl B2B als auch B2C Unternehmen sind für Corporate Blogs geeignet. Trotzdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Unternehmen erfolgreicher sind, wenn sie auch im B2C Bereich wertvolle Inhalte liefern können (selbst wenn sie hauptsächlich im B2B arbeiten).
Bleiben wir bei dem Beispiel der Personalvermittlung – ein klassisches B2B-Unternehmen. Trotzdem könnte der Corporate Blog auch Themen für Private Nutzer beleuchten. Ein Beispiel:
Welches Durchschnittsgehalt gilt für meine Position? Welches Design sollte heute eine Bewerbung haben? Welche Fragen sind beliebt bei Vorstellungsgesprächen?


Weil mehr Privatkunden durchs Internet surfen als Unternehmen. Wenn Privatkunden deine Inhalte lesen, dann steigt der Traffic auf deiner Webseite. Je mehr Interaktionen auf deinem Corporate Blog stattfinden, desto höher klettert deine Webseite im Google Ranking.
Ein Beispiel für eine Firma, die sich leider nur auf B2B Inhalte beschränken kann: Ein Hersteller von Filtern, die für diverse Produktionsmaschinen verwendet werden. Hier gestaltet sich ein Corporate Blog tatsächlich schwierig.
Trotzdem würde selbst diese Firma durch ihren Corporate Blog einen Mehrwert für B2B Kunden liefern und die Kundenbindung damit maßgeblich erhöhen. Einen krassen Traffic-Boost kann man allerdings weniger erwarten.
Wenn du eine dieser Fragen mit Ja beantworten kannst, dann steht deinem Corporate Blog nichts mehr im Weg. Ich wette darauf, dass jede Firma aus jeder Branche bei einer dieser Fragen nicken könnte.
Also schnapp dir euren besten Schreiber und entwickelt gemeinsam mit dem Marketingteam ein Konzept für euren Corporate Blog! Wenn ihr keinen Schreiber zur Hand habt, übernehme ich diese Aufgabe gerne für euch.
Willst du deinen Corporate Blog selbst aufbauen und weißt nicht, was du beachten sollst? In einem weiteren Artikel findest du 12 Tipps für erfolgreiche Corporate Blogs.